NAGLFAR - Cerecloth (2020)


Nach 8 langen Jahren Schaffenspause brettern die Pioniere des schwedischen Melodic Black Metal wieder los. Naglfar waren neben Dissection, Sacramentum oder Necrophobic die ersten, die in den 80ern und 90ern, fern ab von dem ganzen Drama in Norwegen, einen eigenen um einiges melodischeren Black Metal Stil kreierten.
"Cerecloth" ist nun Scheibe Nummer sieben und brilliert von Anfang an mit ihrer astreinen und rohen Produktion. Jetzt aber bitte nicht falsch verstehen, wenn ich roh schreibe, meine ich nicht den Sound eines trvkvlt Demos irgendeiner Garagen Black Metal Kombo. Die Produktion von "Cerecloth" ist absolut professionell, aber dennoch sehr kalt, düster und voll gepackt mit reiner und purer Aggressivität. 43 Minuten exzellentes Teufelswerk.
Das Titelstück fungiert gleichzeitig als Opener, eine weise Entscheidung. Ebenso der Beweis, dass Naglfar in den 8 Jahren nichts vergessen haben. Sie liefern mit dieser ersten Nummer einen Song direkt aus dem Melodic Black Metal Lehrbuch, bei welchen sie definitiv als Co-Autoren anzuführen sind.
Eine weitere herausstechende Nummer ist "Like poison for the soul". Hier haben die drei Herren den eingängigsten Chorus ihrer Karriere komponiert. Das gemarterte Geschrei von Kristoffer W. Olivius passt sich wunderbar den melodischen Riffs an, prädestiniert zum im Ohrwurm.
Zur Aufpeppen des Hörgenusses haben Naglfar hier und da kleine klassische Viking Metal Passagen eingebaut, Bathory lässt grüßen.
Generell kann man sagen, die längere Unterbrechung das Veröffentlichungskreislaufs hat keinen Schaden verursacht. Ganz im Gegenteil, "Cerecloth" ist die aktuelle Spitze der Elite, was melodischen Black Metal der schweidischen Schule anbelangt.


Band(s): Naglfar
Album: Cerecloth
Label(s): Century Media
Jahr: 2020